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Erasmus+

Projekt M.U.S.I.C.A und Bella Italia

Unsere Reise begann am einem trüben Sonntagmorgen in Dillingen. Nach einer zehnstündigen Busfahrt über Österreich und Südtirol kamen wir am Abend im wunderschönen Lucca an.
Dort wurden wir von den Austauschschülern und ihren Familien bereits sehnlich erwartet und herzlich empfangen. In den Gastfamilien gab es erst einmal ein gegenseitiges Kennenlernen und ein erstes, typisch italienisches Abendessen, mit dem der Tag erholsam ausklingen konnte.
Doch wir waren schließlich nicht auf Urlaubsreise, auch wenn das Ziel dies etwa vermuten ließe. Nein, vor uns stand eine Ereignis- u. arbeitsreiche Schulwoche, die von der italienischen Gastschule für uns organisiert worden war. Also ging es am Montagmorgen ins Liceo Musicale Passaglia, ein ehemaliges Klostergebäude mit einem beeindruckenden Kreuzgang. In diesem historischen Bauwerk ist die Musikabteilung des Gymnasiums von Lucca untergebracht. Zur Begrüßung trafen sich erst einmal alle beteiligten Schüler und Lehrkräfte im Auditorium. Danach ging es prompt und unverzüglich an die Arbeit: das Einstudieren der Stücke für unser gemeinsames Konzert, welches für Freitag geplant war.
Jede teilnehmende Lehrkraft betreute ein Ensemble und bereitete so mit uns Schülern die einzelnen Programmpunkte vor. Was interessant für alle war: Man konnte über die ganze Woche viele unterschiedliche Herangehensweisen und Probenmethoden erleben, stetig Fortschritte erkennen, wuchs in den Ensembles zu einer musizierenden Einheit zusammen. Das war schon sehr beeindruckend, zu erleben, wie aus Noten nach und nach Musik wurde, und das über Grenzen hinweg. Und das alles auf Englisch und ein paar ersten italienischen, polnischen und deutschen Sprachexperimenten.
Unser Mittagsmahl bestand meist aus Pizza, die schmeckte hier natürlich besonders gut. An den Abenden verbrachten wir die Zeit in unseren Gastfamilien oder unternahmen in Gruppen etwas in der Altstadt von Lucca.
Aber auch der kulturelle Aspekt im Allgemeinen kam nicht zu kurz. Wir genossen gleich am ersten Tag eine kleine Führung durch die Altstadt von Lucca, die von einer noch vollständig erhaltenen dicken Stadtmauer umgeben ist, auf der man rund um den ganzen Stadtkern laufen kann. Auch das Geburtshaus von Giacomo Puccini liegt mitten in der Altstadt. Der Besuch des darin untergebrachten Puccini-Museums gab uns einen informativen Einblick in das Leben und Wirken des sehr bekannten und beliebten Opernkomponisten und Sohnes der Stadt Lucca.
Ein weiteres Highlight war der Besuch der nahegelegenen Stadt Pisa. War das Wetter die ganze Woche eher bescheiden (es regnete teils in Strömen), an diesem Mittwoch hatte die Sonne ein Einsehen mit uns, sodass wir die Stadtführung genießen konnten und endlich den südlichen Flair der Region zu spüren bekamen. Besonders beeindruckend waren selbstverständlich der Schiefe Turm und die Kathedrale, aber auch die Altstadt gefiel uns sehr gut, mit ihren Geschäften, Cafés und historischen Gebäuden. In einer zweistündigen Stadtführung in englischer Sprache bekamen wir viele interessante Informationen über Geschichte und Alltag der Stadt.
Auch Florenz und Viareggio waren das Ausflugsziel der meisten von uns mit ihren Gastfamilien am freien Donnerstagnachmittag. Wieder bedeutende Bauwerke, Persönlichkeiten, ein großartiges Flair und weite Sandstrände und das Meer.
Der Freitagmorgen begann direkt mit der Generalprobe für das Konzert. Dieses fand schließlich im Konzertsaal des Conservatorio Luigi Boccherini statt, den man in eine ehemalige Kirche integriert hat. Dieser Konzertsaal ist sehr viel größer als das Auditorium der Schule. Der Saal füllte sich rasch mit Besuchern, hauptsächlich den älteren Schülern des Liceo Passaglia und ihren Lehrern, bis wir unser Konzertprogramm starteten.
Obwohl alle etwas nervös waren, war das Konzert ein Riesen-Erfolg, für den wir frenetischen Beifall vom Publikum bekamen. Voller Stolz erhielten wir unsere Teilnehmer-Zertifikate, die wir später einmal unseren Bewerbungen beilegen können als Dokumentation, dass wir Teilnehmer des Erasmus+Programms gewesen sind.
Am Samstag in aller Frühe hieß es dann Abschied nehmen, was wir bei weinendem Himmel taten, mit dem festen Vorsatz, unsere geschlossenen Freundschaften weiter zu vertiefen und in Kontakt zu bleiben. Die Reise war eine wunderbare Erfahrung, wir haben viel dazugelernt über Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Sprache, Lebensgewohnheiten, Kultur und vieles mehr und freuen uns auf ein Wiedersehen in Europa.

Marco-Antonio Lokar für die teilnehmenden Schüler des St.-Bonaventura-Gymnasiums, Dillingen