Verfassungsviertelstunde
Athen – die Wiege der Demokratie
Nach einer langen Zeit, in der Könige und eine kleine, reiche Oberschicht Athen regiert hatten, übernahm um ca. 500 v.Chr. das Volk die Macht. Demokratía – Herrschaft des Volkes – hieß die neue Staatsform.
Wie sich die attische Demokratie von der modernen Demokratie unterscheidet, erklärten Isabella Both und Julia Zerhau anschaulich, indem sie die beiden 8. Klassen im Rahmen der Verfassungsviertelstunde bei der praktischen Durchführung einer Wahl mit theoretischem Hintergrund begleiteten.
Allen Schülern und anwesenden Lehrern wurden nach dem Zufallsprinzip von den beiden auf Kärtchen der Stand, das Alter und die Herkunft „mitgeteilt“. Dadurch war schnell klar, wer von politischer Mitbestimmung ausgeschlossen war: Frauen, Personen unter 18 Jahren, Sklaven, und nicht in Athen geborene und als Bürger bestätigte Männer. Während in der modernen Demokratie Abgeordnete in ein Parlament gewählt werden, um die Interessen der Wähler zu vertreten, durfte in der attischen Volksversammlung jeder berechtigte Bürger direkt über die beratenen Themen abstimmen. Anstelle des antiken Kleroterions, der Maschine zur Auslosung der Volksvertreter, kam bei unserer Abstimmung über ein Bauprojekt eine moderne Wahlurne zum Einsatz. In einem anderen Fall wurde, wie auch in der Antike üblich, per Akklamation, also Zuruf oder Handzeichen, abgestimmt. Für einen hat sich die mit großem Einsatz gehaltene Wahlkampfrede also ausgezahlt.
Ganz herzlichen Dank an unsere „Wahlleiterinnen“!
Text und Fotos: Ruth Wieser-Schön